Modellgeschichte
Es wird ein größerer Volkswagen benötigt.
Der Motor bleibt im Heck, es bleibt beim luftgekühlten Boxermotor.
Mit diesen Vorgaben machen sich die Entwickler, die sonst mit der stetigen Modellpflege des Käferleins beschäftigt sind, an die neue Herausforderung.
Diese entwerfen eine Mittelklasselimousine mit klassischer Stufenheckform, die sich an zeitgenössischen Vorbildern orientiert und an der Adenauer Spruch, “Keine Experimente”. Der Radstand bleibt bei den VW Käfer Maß von 2.400 mm, alle Hebebühnen und Arbeitsgruben der Volkswagen Werkstätten sind so eingestellt. Zwei Türen sind laut den Entwicklern das Maß aller Dinge.
So hob sich der VW 1500/1600 durch seine moderne und größere Karosserie, mit mehr Platzangebot vom Käfer ab.
Um das Zusatzgewicht und die größere Karosserie auch dementsprechend zu motorisieren, bohrt man den Käfermotor auf und verhilft ihm somit zu 1500 ccm mit 45 PS. Das Gebläse steht aber nicht mehr auf dem Motor, sondern ist an der Kurbelwelle angebracht. Genannt, Flachmotor, wegen der geringen Bauhöhe. Deshalb hat die neue VW Limousine zwei Kofferräume, einen vorne und einen hinten, über dem Motor.
Der Ölkühler war nun auch liegend eingebaut und behinderte nicht mehr die Kühlung des dritten Zylinders, der bei den früheren Motoren zur Überhitzung neigte. Zu Wartungszwecken war der Motor durch eine Klappe im Kofferraumboden zu erreichen. Eineinhalb Liter Hubraum sind in der Mittelklasse der Standard und das neue Modell soll den Hubraum auch im Namen tragen. So entstand nach längerer Entwicklungszeit der Volkswagen 1500. Seinen ersten Auftritt absolvierte der VW 1500 auf der IAA im Jahr 1961.
Auch wurde ein Kombi des Volkswagen Typ 3 1500 gebaut, besser bekannt als Variant.
Zusätzlich zur normalen Limousine, konnte man beim VW 1500 Typ 3 Variant die Rücksitzbank umlegen. Das war natürlich ideal für Handwerker, Lieferanten und auch für Familien.
Das Kombi Modell des VW 1500/1600, der erste Volkswagen der den Namen Variant bekam, war mit einem Anteil von 43 Prozent im Jahr 1970 der Typ 3 Zulassungen sehr beliebt.
Alle Modellversionen haben den vom Käfer bekannten vorderen Kofferraum, der jedoch größer und in einer besser nutzbaren Form gestaltet ist.
Im Jahr 1963 wurde die Leistung und die Ausstattung mit dem VW 1500 S gesteigert und verbessert. Der Motor leistete mit den Doppelvergasern 54 PS.
Im Jahr 1965 folgt dem 1500 S der VW 1600 mit einem 1,6 Liter Motor und 54 PS, dieser blieb bis ins Jahr 1973 im Programm von Volkswagen. Ebenfalls gab es einen Typ 3 1600 A mit einen 1493 ccm Motor mit 45 PS.
Als Nachfolgemodell der Stufenhecklimousine gedacht, erschien im Jahre 1965 der 1600 TL mit zweitüriger Schrägheckkarosserie oder auch Fließheck genannt. Die Limousine verkaufte sich aber immer noch sehr gut, so kam man zu dem Entschluss, alle drei Varianten, die Typ 3 Limousine, den TL – Fließheck und den Kombi – Variant gemeinsam im Programm zu lassen.
Ab Ende des Jahres 1967 wurde der VW 1600 E als erstes deutsches Serienauto mit einer elektronischen Kraftstoffeinspritzung, Bosch D-Jetronic angeboten.
Der VW Typ 3 kostete als Variant bei seinem Erscheinen 6.300 DM und somit rund 1.000 DM mehr als der Volkswagen Käfer.
Fast hätte es sogar noch eine vierte Variante gegeben, denn bei Karmann in Osnabrück entwickelte man auch den 1500 als viersitziges Cabriolet. Die Prospekte waren sogar schon gedruckt, als man sich in Wolfsburg aber leider gegen ein weiteres offenes Modell entschied.
Es wurde auch an einem viertürigen Volkswagen Typ 3 experimentiert, doch ging er nie in Serie. Solch ein Versuchsexemplar steht in der Autostadt Wolfsburg im Werksmuseum.
1961: Der VW 1500 erschien als Stufenheck und Variant
1963: VW 1500 S mit Zweivergaser Motor und 54 PS, Änderungen an Blinkern und Heckleuchten, S – Modelle mit Chromzierrat, VW 1500 wurde in 1500 N umbenannt,
N – Modelle ohne Chrom und mit einfacherer Ausstattung
1965: VW 1600 TL (Touren-Limousine, leider auch Traurige Lösung oder Traurige Linie verspottet, mit Fließheck, größerem Motor, Fußraumheizung und einen Gepäckraum von 260 Liter, weiterhin mit 54 PS, 1500 N in 1500 A umbenannt, mit Flachstrom-Einvergaser und 45 PS, Stufenhecklimousine zu Beginn als Standardmodell lieferbar
1966: Elektrische Anlage auf 12 Volt umgestellt, Stufenhecklimousine mit besserer Ausstattung auch als VW 1600 L lieferbar, da der 1600 TL mit Fließheckkarosserie nicht auf ungeteilte Zustimmung stieß. Alle Modelle wurden nun als VW 1600 bezeichnet, der VW 1600 A mit 45 PS hatte weiterhin einen Motor mit 1,5 Litern Hubraum
1967: Automatik Modell mit moderner Schräglenker Hinterachse. Der 54 PS Motor war wahlweise auch mit der Bosch Einspritzanlage D-Jetronic erhältlich, erste serienmäßige elektronische Kraftstoffeinspritzung der Welt. Ab August 1967, sprich Modelljahr 1968 ist der Einfüllstutzen des Benzintanks ebenso wie beim VW Käfer über eine Außenklappe erreichbar und nicht erst nach dem Öffnen der vorderen Haube.
1969: Optische Überarbeitungen der Karosserie, vom Kurzschnauzer zum Langschnauzer, Breitstoßstangen, große Frontblinker und große Heckleuchten, andere Position des Kennzeichens beim TL. Entfall der hinteren Pendelachse, auch die Schaltgetriebe Typ 3, bekamen das Schräglenker Fahrwerk
1973: Im Juli 1973 endete die Produktion des VW 1500/1600.
Vom Typ 3 wurden 2.583.015 Stück verkauft, davon rund die Hälfte, 1.202.483 als Kombi – Variant.
Der Typ 3 war der erste Mittelklassewagen von VW.
Das Nachfolgemodell des VW Typ 3 war der VW Passat B1.
Der VW Typ 3 wurde bis Mitte der 1973er Jahre fast 2,6 Millionen Mal gebaut.